Keine Ente: Trump jr. auf Entenjagd in der Bucht von Venedig.

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Die jüngsten Ereignisse rund um Donald Trump Jr. und seine Jagd in der Lagune von Venedig sorgen für einen Sturm der Empörung in Italien. Ein Video, das den Sohn des US-Präsidenten beim Schießen auf Wasservögel zeigt, hat nicht nur Tierschützer, sondern auch Lokalpolitiker auf den Plan gerufen. Die Aufnahmen zeigen Trump Jr. in militärischer Tarnkleidung, wie er stolz seine erlegten Tiere präsentiert – darunter eine seltene Rostgans, die nach italienischem und europäischem Recht geschützt ist.

Ein Jagdausflug mit Folgen

Die Jagd fand offenbar in einem Wasserschutzgebiet statt, das als Teil des EU-Netzwerks Natura 2000 ausgewiesen ist. Andrea Zanoni, ein Lokalpolitiker aus Venedig, äußerte sich empört über die Vorfälle und kündigte rechtliche Schritte gegen Trump Jr. an. „Hier können sie nicht die Herren spielen“, erklärte Zanoni und betonte, dass Venetien und Italien nicht im Besitz der USA seien. Die Jagd auf geschützte Arten ist nicht nur moralisch fragwürdig, sondern verstößt auch gegen strenge italienische Gesetze.

Das Video wurde von der Plattform „Field Ethos“ veröffentlicht, die Trump Jr. gehört. Es trägt den Titel „The Global Hunt for Adventure“ und zeigt den Präsidentensohn in Aktion – das perfekte Beispiel für einen Kolonialismus im Geiste des 21. Jahrhunderts. Während er mit einem Gewehr auf Vögel schießt, könnte man meinen, er sei der Herrscher über ein fremdes Land, das er nach Belieben ausbeuten kann.

Politische Reaktionen

Die Reaktionen auf das Video ließen nicht lange auf sich warten. Politiker aus verschiedenen Parteien forderten eine strafrechtliche Verfolgung von Trump Jr., sollte sich herausstellen, dass er tatsächlich gegen die Jagdvorschriften verstoßen hat. Die Strafen könnten bis zu 4000 Euro Geldstrafe oder sogar sechs Monate Gefängnis umfassen. Diese Forderungen werden von Umweltschützern unterstützt, die darauf hinweisen, dass der Schutz seltener Arten von größter Bedeutung ist.

Monica Sambo, eine sozialdemokratische Stadträtin in Venedig, bezeichnete die Tötung geschützter Arten als „gravierend und inakzeptabel“. Sie hofft darauf, dass Trump Jr. wie jeder andere Bürger zur Verantwortung gezogen wird. Diese Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf die unterschiedlichen kulturellen Ansichten über Jagd und Naturschutz zwischen den USA und Europa.

Ein kolonialistisches Verhalten?

Die Art und Weise, wie Trump Jr. sich in Italien verhält, lässt viele an kolonialistische Praktiken denken. Er scheint sich nicht nur über lokale Gesetze hinwegzusetzen, sondern auch zu glauben, dass ihm das Land und seine Ressourcen zustehen. In einer Zeit, in der der Schutz der Umwelt und bedrohter Arten höchste Priorität haben sollte, wirkt sein Verhalten besonders anachronistisch.

Zanoni betonte: „Die Region Venetien und Italien sind nicht Eigentum der USA.“ Diese Aussage bringt die Empörung vieler Italiener auf den Punkt: Ein ausländischer Staatsbürger sollte sich an die Gesetze des Landes halten und nicht wie ein Kolonialist auftreten.

Fazit

Donald Trump Jr.s Jagdausflug in Venedig ist mehr als nur ein weiterer Skandal im Leben eines Prominenten; er spiegelt tiefere gesellschaftliche und kulturelle Spannungen wider. Während die Welt zunehmend auf den Schutz der Umwelt fokussiert ist, scheint es für einige immer noch akzeptabel zu sein, sich über lokale Gesetze hinwegzusetzen – besonders wenn man aus einer privilegierten Position kommt.

Die Reaktionen aus Italien zeigen deutlich: Solches Verhalten wird nicht toleriert. Es bleibt abzuwarten, ob Trump Jr. für seine Taten zur Rechenschaft gezogen wird oder ob er weiterhin ungestraft durch die Welt reisen kann – als wäre sie sein persönlicher Spielplatz.

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